Gaudi auf der Bühne, Gelächter vor der Bühne. Es war für alle Beteiligten wieder ein heiterer Abend bei Basta in der Wasserburger Badria-Halle. Die A-cappella-Truppe stellte ihr neues Programm „Domino“ vor.
Basta, die fünfköpfige A-cappella-Truppe, stellte in Wasserburg das neue Programm „Domino“ vor, sorgte bei treuen Fans und neuen Freunden für Vergnügen. Foto Hampel
„So viele Menschen, immer noch glauben wir’s kaum“ singen William Wahl, René Overmann, Thomas Aydintan, Werner Adelmann und Arndt Schmöle – kurz: „Basta“ – zu Beginn ihres Konzertes. Da geben sich die Fünf noch als „Vorband“ aus. Vergeblich, denn nach zehn Jahren, in denen Basta regelmäßig auf Einladung und zugunsten des Vereins „Silberstreifen e.V.“ in Wasserburg gastiert, lässt sich hier, in der gut gefüllten Badria-Halle, keiner mehr täuschen.
Selbst „der Neue“, Bass Arndt Schmöle, der sich andernorts mit dem gleichnamigen Lied noch vorstellen muss, ist hier schon bekannt. Vor einem Jahr noch ein wenig Fremdkörper, ist Schmöle jetzt völlig integriert – und beweist mit Lausbubencharme größere Entertainer-Qualitäten als sein Vorgänger.
„Es ist nur A-cappella, aber ich mag es“, singt René Overmann als Liebeserklärung, den Hunderten im Publikum geht’s genauso. Überhaupt, was heißt hier „nur a cappella“? Erstens muss da jeder Ton aus den fünf Kehlen sitzen, sonst wär’s grausig. Die Töne sitzen. Zweitens lassen sich nur mit den Stimmbändern sämtliche Musikstile umsetzen – von gregorianischem Choral bis Prince und allem, was dazwischen liegt. Notfalls auch einbeinig beim Flamingo – äh, Flamenco. Und drittens kommt es auf die Texte an. Für die ist bei Basta hauptsächlich William Wahl zuständig. Und dessen schräge Ideen sorgen immer wieder für schallendes Gelächter. Tipp am Rande: Frauen, die nicht wissen, wie sie mit dem fremdgehenden Ehemann umgehen sollen, könnten sich bei „bastalavista“ Anregungen holen. Irgendwie findet Wahl immer den verbalen Dreh, der den Song von der Alltagsbeobachtung in die Satire kippt, die Schnulze auf boshaft dreht.
Moderieren können alle fünf. Auch wenn sich der eine oder andere versehentlich verbal selbst rechts und links überholt, dass sich die Kollegen schieflachen. Als Basta-Mitglied sollte man sich aber sowieso nicht so ernst nehmen, jeder wird irgendwann durch den Kakao gezogen, zur Freude des Publikums.
Das erklatscht sich nach einem Abend mit vielen neuen Liedern noch etliche Zugaben, bevor es gut gelaunt nach Hause geht oder noch ein wenig mit den fünf Männern, die zwei Stunden für hochklassige Unterhaltung sorgten, plaudert. Die Bastas sind Könner, keine abgehobenen Stars. Der Absacker mit den Fans ist normal. Und bevor es am nächsten Tag zum nächsten Konzert in Wien geht, wird ein Zwischenstopp eingelegt, ein Geburtstagsständchen für einen erkrankten großen Fan, die Tochter der Silberstreifen-Vorsitzenden, gesungen. syl
OVB 20.11.14 Sylvia Hampel