Vogtareuth/Landkreis-715 000 Euro hat der Verein „Silberstreifen“ e.V. seit seiner Gründung vor zehn Jahren für Familien von schwer neurologisch erkrankten Kindern, die im Behandlungszentrum Vogtareuth (BHZ) medizinisch betreut werden, aufgewendet. Diese stolze Summe teilte die Vorsitzende Barbara Pömsl bei der Jahreshauptversammlung im Vogtareuther Hof mit. Die Spenden bezuschussten nach ihren Angaben unter anderem die Anschaffung behindertengerechter Autos und die Bereitstellung von Hilfsmitteln, finanzierten die Hundetherapie am Krankenbett und die Hippotherapie auf dem Vereinspferd, ermöglichten Besuche der drei Klinikclowns auf den Kinderstationen und flossen in die Bereitstellung von mittlerweile elf Wohnungen für Angehörige. Heuer stiftete der „Silberstreifen“ außerdem Geräte für den Kinderspielplatz im BHZ.
oben von links: B. Pömsl, Dr. S. Lütjen, S. Kuhn, P. Beer
unten von links: D. Nehring, U. Eckl, C. Birken
Im laufenden Jahr sind nach Informationen der Vorsitzenden bereits 70 Anträge bearbeitet worden. Ein Kleinkind, das beinahe ertrunken wäre und seitdem im Wachkoma liegt, ein Schulmädchen, das nach einem Schlaganfall im Rollstuhl sitzt, ein sportlicher Teenager, den ein Verkehrsunfall in einen Behinderten verwandelt hat: Hinter jedem Antrag steht ein schweres Schicksal, das nicht nur das erkrankte Kind, sondern die ganze Familie vor große emotionale, aber auch finanzielle Herausforderungen stelle.
Auch im vergangenen Jahr standen wieder mehrere Benefizveranstaltungen zugunsten des „Silberstreifens“ auf dem Programm – vom Konzert der A-Capella-Gruppe „Basta“ bis zum Fußballturnier und einer Golf-Trophy, bei der Prominente wie Boxweltmeister Sven Ottke und Schauspieler Elmar Wepper den Golfschläger für den „Silberstreifen“ schwangen. Auch der Schirmherr des Vereins, Liedermacher, Autor und TV-Moderator Werner Schmidbauer, garantiert, dass die Arbeit einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist.
Auch 2010 sind Benefizaktionen geplant, unter anderem am 6. März eine Operngala mit Stars des Festivals auf Gut Immling im Wasserburger Rathaus.
Einige Veränderungen ergaben die Vorstands-Neuwahlen. Als neue Beisitzerinnen übernahmen Ute Eckl und Christine Birken die Aufgaben von Martina Karl und Hannelore Demel. Weitere Beisitzerin ist Dorothee Nehring, neue Kassenwartin Sabine Kuhn, die auch das Silberstreifen-Büro im BHZ verwaltet, Schriftführer Peter Beer. Bereits im Mai 2009 hat Annette Leßmann die Kunsttherapie für die Kinder und Jugendlichen sowie das offene Atelier für die Eltern von der verstorbenen Hildegard Rechl übernommen.
Aufgrund der vielen Spendenanträge, auch aus dem Ausland, wurde die Satzung geändert. Förderungen können nun nur noch Familien von im BHZ medizinisch betreuten Kindern und Antragsteller mit erstem Wohnsitz in Bayern erhalten. duc
OVB 13.12.2009